Solidarität in der COVID-19 Krise mit Menschen im Kongo
23. April 2020
Die Welt stehe kurz vor einer «Hunger-Pandemie», warnte David Beasley, Leiter des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen, am 22. April vor dem UN-Sicherheitsrat in New York. Sehr viele Menschen in Jemen, in der Demokratischen Republik Kongo, in Afghanistan und in anderen konfliktbetroffenen Ländern wissen nicht, wo sie die nächste Mahlzeit herbekommen sollen. Kirche und Glaube sind wichtige Stützen für die Menschen in Zeiten grosser Ungewissheit und Not. Zusätzlich sind nun dringend weitere Hilfeleistungen notwendig. Beispielsweise kann die Kirche im Kongo aufgrund der Krise ihren eigenen Mitarbeitenden kein existenzsicherndes Einkommen mehr garantieren. Eines der Nothilfeprojekte von Connexio setzt hier an.
Hungersnöte drohen
«Weltweit gehen 821 Millionen Menschen jede Nacht hungrig zu Bett», sagte David Beasley, Leiter des Welternährungsprogramms. Davon seien 135 Millionen von akuter Mangelernährung betroffen und benötigen dringend Nahrungsmittelhilfe. Weitere 130 Millionen könnten wegen der Krise bis Ende Jahr vor dem Hungertod stehen. «Wenn wir uns jetzt nicht vorbereiten und handeln – um den Notleidenden Zugang zu Nahrungsmittelhilfe zu verhelfen, Finanzierungs- und Handelsengpässe zu vermeiden – könnten wir innert weniger Monate mehreren Hungersnöten von biblischem Ausmass gegenüberstehen»
Kirche im Kongo hilft
Die Kirche im Kongo und die einzelnen Episkopalregionen bauen Unterstützungsprojekte und Verteilstrukturen auf, um den Folgen der Corona-Pandemie entgegenwirken zu können. Trotz grosser Engagements und Erfahrungen im Umgang mit anderen Epidemien müssen staatliche aber auch kirchliche Organisationen gegen Probleme ankämpfen, die schon ohne Krise eine grosse Herausforderung sind. Weder das Gesundheitssystem noch die Wirtschaft oder die Infrastruktur decken die Bedürfnisse der Bevölkerung ausreichend.
Nothilfe im Bereich Gesundheit und Ernährungssicherung
Connexio unterstützt im Rahmen der Corona-Nothilfe zwei Gesundheitszentren und zwei Spitäler in der Episkopalregion Süd-Kongo mit Medikamenten und essenziellen Materialien wie beispielsweise Schutzmasken oder Desinfektionsmittel. In der Episkopalregion Süd-Kongo werden städtische Pfarrfamilien, deren Einkommen infolge der Krise soweit geschrumpft ist, dass sie sich nicht mehr ausreichend ernähren können, mit einem Sack Maismehl unterstützt. Ländliche Pfarrfamilien die Selbstversorgung betreiben, erhalten einen kleinen Geldbetrag. In der Episkopalregion Ost-Kongo sollen 300 Pfarrfamilien und 300 besonders bedürftige Menschen, die zusätzlich zur Corona-Krise auch von Konflikten und Überschwemmungen betroffen sind, mit Nahrungsmitteln versorgt werden.
Text: RH, Connexio / Foto: Jean Tshomba